„Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel“

Gottesdienst in Reimen am Faschingssonntag in der Unteren Kirche in Bieber

Bericht der Gelnhäuser Neue Zeitung (GNZ) vom 22. Februar 2023

Biebergemünd-Bieber (hg).

„Im Namen Gottes seid willkommen, ihr Gläubigen und nicht so Frommen. In Gottes Namen lasst uns lachen und so Gott eine Freude machen“, begrüßte Lektor Martin Logsch die Gemeindemitglieder sowie Gottesdienstbesucher aus Bad Orb in der Unteren evangelischen Kirche am Faschingssonntag. Es ist eine alte Tradition in der Evangelischen Kirchengemeinde Bieber, dass an diesem Tag ein Gottesdienst in Reimen gefeiert wird. Zur Einstimmung präsentierte Elina Schmotzer mit dem Narhalla-Marsch ungewöhnliche Orgeltöne und mit der musikalischen Frage, „Heile Heile Gänsche, wer macht’s wieder gut? Wer tröstet und wer heilt uns, macht und wieder Mut“, stimmte das Eingangslied auf einen besonderen Gottesdienst ein.

Natürlich konnte das Ganze nicht ohne entsprechende Faschingsutensilien über die Bühne gehen. Bunt kostümiert erschienen nicht nur Lektor Martin Logsch, Ursula Schick – die den Lesedienst innehatte – und Elke Lenz, die mit einem besonderen Halleluja-Lied Schwung in die Kirchenbänke brachte, sondern auch die Gottesdienstbesucher. Die Konfirmanden teilten am Eingang Luftschlangen und Konfetti in homöopathischen Dosen aus und bunte Luftballons schmückten den Altarraum.

„Grüß Gott ihr lieben Leut in Bieber, der Faschingssonntag hat uns wieder! Ich grüße euch, na ja, genau, zum Faschingssonntag mit Helau!“ Dann waren die Gottesdienstbesucher aufgefordert in die ausgeteilten Luftschlangen zu pusten mit dem Hinweis: „Dass Gott hat die Kirche in der Welt, sich bunt und fröhlich vorgestellt. Nicht schwarz und grau will Gott die Frommen, wenn sie in den Himmel kommen!“

Zum Kyrie Eleison hieß es: „Und die Hände zum Himmel, komm lass uns fröhlich sein, wir klatschen zusammen und keiner ist allein!“ Elke Lenz forderte dann dazu auf, das Halleluja mit Bewegung zu singen. So mussten die Bankreihen abwechselnd zum Halleluja-Ruf aufstehen, denn wer singt steht auf, das hält uns jung und bringt den Kreislauf auch in Schwung. So angeregt strebte der Gottesdienst fröhlich der Predigt entgegen und hier hatte Lektor Martin Logsch ins Archiv gegriffen. „Bewährt gedichtet von Frau Ruf, das war ja schließlich ihr Beruf, ne alte Predigt aufpoliert, die wird jetzt heute präsentiert. Also es möge euch gefallen! Und Gottes Friede mit euch allen“, hieß es da zu Beginn.

Nach Fürbitten und Vaterunser ging es zielstrebig dem Ende entgegen. „Nun geht mit Gott, Gott will euch segnen. Und lasse Gutes auf uns regnen!“ Das Gute kam in Form von Kamellen, welche die Konfirmandinnen und Konfirmanden von der Empore auf die närrischen Gottesdienstbesucher regnen ließen. Mit dem Orgelnachspiel bekamen die Gottesdienstbesucher dann Gewissheit für die Ewigkeit, da hieß es nämlich: „Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel – Helau!“

Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Kirchengemeinde die Närrinnen und Narren zum traditionellen Kräbbl-Café in das Haus des Friedens ein. Viele Gemeindemitglieder sind dieser Einladung gefolgt und verweilten bei Kaffee, selbstgebackenen Krabbe und guten Gesprächen bis in den späten Vormittag hinein.

Lektorin Elke Lenz, Lektor Martin Logsch, Kirchenälteste Ursula Schick und Lektor Alexander Weigand im karnevalistischen Altarraum

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