Kindergarten: 25-jähriges Jubiläum und Einweihung

Kita „Schatzkästlein“ in Lanzingen holt das 25-jährige Jubiläum nach und feiert Einweihung

Quellenangabe: Gelnhäuser Neue Zeitung vom 13.07.2023, Seite 30

Biebergemünd-Lanzingen (nu). Der Kindergarten „Schatzkästlein“ feierte am vergangenen Samstag gleich zwei Feste auf einen Streich: zum einen sein 25-jähriges Jubiläum, zum anderen die Einweihung des grundhaft sanierten Kindergartens. Dafür war die Straße vor dem Haus weiträumig für den Verkehr gesperrt worden, lediglich zwei bunte Scooter parkten ordnungsgemäß im Fahrradständer. Auf dem Asphalt hingegen standen Partyzelte sowie Festzeltgarnituren und ein Altar. Wilhelm Laakmann, Pfarrer in Ruhestand, hieß Eltern, Kinder, Freunde und Gäste herzlich willkommen und eröffnete den mit einem ausgeweiteten Programm gestalteten Tag mit einem feierlichen Gottesdienst.

Den Familiengottesdienst eröffneten die Kinder mit ihren Müttern gemeinsam singend mit vielen Liedern, darunter „Lasst uns miteinander“ oder „Du hast uns deine Welt geschenkt“, die sie jeweils mit ausdrucksstarker Bewegung präsentierten und den Gottesdienst musikalisch mitgestalteten. Unterstützt wurden sie dabei von Elina Schmotzer am Piano. „Ich wünsche der Kita, dass sie immer ein Segensort ist“, sagte Pfarrer Laakmann abschließend, bevor die Ehrengäste ihre Grußworte zum zweifachen Fest überbrachten.

„Über 25 Jahre ist es jetzt her, dass der damalige Bürgermeister Thomas Dickert bei uns anfragte, ob wir uns vorstellen könnten, die Trägerschaft für diesen Kindergarten zu übernehmen. Der Rest ist Geschichte“, eröffnete Martin Logsch, stellvertretender Vorsitzende des evangelischen Kirchenvorstandes Bieber, einen Rückblick auf die Geschichte der Einrichtung in seinen Grußworten. Viele Feste und Gottesdienste seien gefeiert worden, doch beim 20-jährigen Jubiläum wurde klar: „Das Raumangebot genügt nicht mehr den Erfordernissen.“ Als die Gemeinde Biebergemünd entschied, dass die Feuerwehr Lanzingen umziehen soll, kamen weitreichende Planungen ins Rollen: Die Feuerwehr bekam eine ganz neue Bleibe an einem anderen Ort und der Umbau der Kita konnte beginnen. „Die Gemeinde hat für den Umbau mit 1,4 Millionen Euro viel Geld in die Hand genommen, was dabei heraus gekommen ist, kann sich wahrhaftig sehen lassen“, sagte Logsch mit dem Blick auf das moderne, helle und freundliche neue Gebäude. Aber auch an das Personal sei gedacht worden, das nun über eine neue Küche, ein Büro, einen Besprechungsraum und einen Aufenthaltsraum verfüge.

„Die offizielle Schlüsselübergabe hat bereits am 25. November 2022 stattgefunden, doch heute feiern wir die Einweihung der neuen Räumlichkeiten und nach 27 Jahren, Corona bedingt 25+2, das 25-jährige Jubiläum der Kita Schatzkästlein“, bedankte sich Logsch gemeinsam mit Elke Lenz vom Kirchenvorstand bei der Gemeinde Biebergemünd.

„Im Namen des Gemeindevorstandes der Gemeinde Biebergemünd und in Vertretung für Bürgermeister Matthias Schmitt gratuliere ich dem evangelischen Kindergarten Schatzkästlein Lanzingen zu seinem 25-jährigen Bestehen“, überbrachte der Erste Beigeordnete Bernhard Schum die Glückwünsche der Gemeinde. Die Entstehung der Kita sei das Ergebnis einer vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit im Jahre 1996 zwischen der evangelischen Kirchengemeinde Bieber und der politischen Gemeinde unter dem damaligen Bürgermeister Thomas Dickert und Pfarrerin Sabine Ruf. Partnerschaftlich sei erreicht worden, was dem Wohl der Kinder der Gemeinde und allen dient. Die aus dem früheren Dorfgemeinschaftshaus Lanzingen entstandene Einrichtung habe im Lauf der Jahre viele Kinder in ihrer frühen Entwicklungsphase begleitet und betreut. Schum wünschte allen eine harmonische Jubiläumsfeier und überreichte Theresa Zingel, stellvertretende Kita-Leiterin, und Erzieherin Jane Bötcher das Geschenk der Gemeinde: einen knallig-bunten extragroßen Laster und einen Bagger und Seifenblasen.

„Der Kindergarten wurde rundum erneuert und aus ehemals drei Gebäuden mit Kita, Feuerwehr und dem alten Milchhäuschen wurde der neu gestaltete Kindergarten“, erinnerte der Architekt Timo Trageser an den Umbau und überbrachte seine Glückwünsche zum Jubiläum. Für die Umsetzung musste die Kita jedoch umziehen und die Kinder fanden ab Sommer 2021 für mehr als ein Jahr im alten Kasseler Kindergarten ein geeignetes Ausweichquartier. In der letzten Oktoberwoche habe dann der Umzug zurück nach Lanzingen stattgefunden. „Ich wollte heute mit Euch anfangen, denn um Euch geht es“, rollte Sabine Ruf, Pfarrerin in Ruhestand, sogleich die vielseitigen Beschäftigungen der Kinder auf, denn sie sollen spielen und lernen, erzählen und singen, turnen und basteln, aber sich auch zurückziehen und miteinander toben können, dafür sei der Kindergarten da. „Lange haben wir geträumt und geplant und viel besprochen, und dann wurde gebaut und geschraubt und eingerichtet.“

Dann blätterte sie in der Erinnerung, denn als die Kita angefangen habe, seien Kinder hier gewesen, die jetzt selber schon Papa und Mama seien, „und vor einigen Wochen haben die ersten U3-Kinder dieses Jahr ihr Abitur gemacht.“ Als Geschenk hatte sie ein Bilderbuch mit Geschichten aus 25 Jahren Kita-Erlebnissen mitgebracht. Die Vorsitzende des Elternbeirates, Sabine Wagner, überbrachte anschließend die Dankesworte für das Schatzkästlein, während Dieter Kilgenstein, Vorsitzender des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins, versprach, gemeinsam mit Peter Siebert ein Bienenhotel zu installieren.

„27 Jahre, das sind 9 855 Tage, und in dieser Zeit gingen hier kleine und große Menschen ein und aus“, sagten Theresa Zingel und Jane Bötcher. In all diesen Jahren würden Kinder und Eltern auf andere Kinder und Eltern treffen – und es entstünden Freundschaften. Es seien aber auch 27 Jahre Eingewöhnung, Laternen basteln, Faschingspartys, Ostereier suchen und Elternabende auf viel zu kleinen Stühlen. Es sei viel gelacht, gespielt, gestritten, gemeinsam gegessen und geturnt worden, auch Feste habe man gemeinsam gefeiert. Aber es sei nicht immer das Gleiche gewesen, denn jeder Tag, jede Situation und jedes Kind sei neu und einzigartig: „27 Mal haben Kinder die Kita verlassen und wurden eingeschult, ausgestattet mit einem Rucksack voll mit Selbstvertrauen und Sozialkompetenz für ihren weiteren Weg im Leben.“

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